Lin Rina "Animant Crumbs Staubchronik" 4/5

 

Drachenmond Verlag / 2017

 

552 Seiten

 

In diesem Buch lernen wir Animant Crumb kennen, ein 19 jähriges Mädchen, das im Jahr 1890 mit ihrer Mutter und ihrem Vater auf dem Land aufwächst. Das Leben besteht für Ani nur aus ihren Büchern. Bälle und die Soirees ihrer Mutter kümmern sie nicht. Lieber steckt sie ihre Nase in ein gutes Buch. Für Frauen des Adels gibt es in dieser Zeit recht wenig zu tun. Mütter versuchen ihre Töchter an die angesehensten Junggesellen zu vermitteln und junge Frauen bleibt, außer zu sticken und den Männern schöne Augen zu machen, recht wenig Abwechslung.

 

Animant macht sich aus all dem nichts und schreckt jeden jungen Mann mit ihrem Sarkasmus und Scharfsinn ab. Ihre Mutter verzweifelt und glaubt schon lange nicht mehr an eine Traumhochzeit.

 

Als eines Tages ihr Onkel zu Besuch kommt und aus dem Gespräch heraus bekannt wird, das es in London mal wieder keinen Assistenten in der Bibliothek gibt, da Mr. Reed, der hiesige Bibliothekar, alle vorherigen Interessenten verkrault hat, beschließt ihr Onkel, Animant mit in die Stadt zu nehmen.

Die Entscheidung ist gefallen und Ani überlegt nicht lange um den Fängen ihrer Mutter zu entkommen.

Sie wohnt bei ihrer Tante und dem Onkel und geht von nun an, jeden Morgen ihrem Job als Bibliothekars- Assistentin nach, was in dieser Zeit recht untypisch für eine junge Frau ist.

 

Sie macht die Bekanntschaft mit Mr. Reed, einem unhöflichen und schroffen Mann. Er ist direkt, beleidigend und wirkt arrogant. Die beiden versuchen mit der Zeit miteinander klar zu kommen. Dies gestaltet sich meist durchaus schwierig, da beide über einen ähnlichen Charakter bzw. Starrsinn verfügen.  Sie liefern sich täglich einen offenen Schlagabtausch, wobei Animant nach und nach die Oberhand gewinnt.

 

Ani fühlt sich mit der Zeit zu Thomas Reed hingezogen. Erklären kann sie sich das nicht, denn sie hasst dieses verliebt sein. Starrende und kichernde Weibsbilder, die vor sich hin grinsen. Aber was sie auch versucht, die Gefühle wachsen stetig.

 

Animant weiß das sie bei ihm auf Granit beißt und ergreift die Flucht, als sie weder Ein noch Aus weiß. Sie quält sich durch die Tage und kann an nichts anderes als an Thomas Reed denken. Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit ihm, beschließt sie, zurück in ihre Heimat zu gehen. Überstürzt und unüberlegt. Sie verabschiedet sich nicht einmal von ihrer besten Freundin und reist am gleichen Tag ab.

 

Lin Rina erschafft eine bezaubernde und schillernde Welt rund um ausladende und prachtvolle Kleider und Bälle.

Ich bin ihrem detailverliebten Schreibstil sofort erlegen und schätze ihre präzise Ausdrucksweise.

Das ganze Buch lässt sich flüssig lesen. Die Charaktere sind unfassbar bezaubernd und man möchte gerne den Platz von Animant einnehmen in der großen und wundervollen Bibliothek.

 

4/5 Sternen, weil es mir etwas zu sentimental war, aber das ist ja Geschmackssache :)

 

Absoluter Lesetipp!!!

 

Danke fürs Lesen meiner Empfehlung.

 

Eure Verena